Volks-DSLM neu definiert
|Von:Moritz Wanke
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Die Sony Alpha 7 III (a7III) überzeugt im Praxis-Test auf ganzer Breite. Die Profi-DSLM mit 24-Megapixel-Vollformatsensor liefert herrlich scharfe und rauscharme Bilder. Hinzu kommen ein rasanter Autofokus und eine flotte Serienaufnahme sowie eine Ausstattung, die überraschend üppig ausfällt. Gemessen an dieser Leistung klingt der Preis für die Sony Alpha 7 III (a7III) mehr als fair.
Vorteile
Verbesserter 24-Megapixel-Sensor
UHD-Video, FHD-Zeitlupen, HDR-Profil
Autofokus und Serienaufnahme schnell
Sehr ausdauernde Akkulaufzeit
Zwei SD-Kartenschächte inkl. UHS-II
Nachteile
Gedrosseltes UHS-II-Tempo
... und nur ein UHS-II-Schacht
Flacher Fokus-Joystick
Sony Alpha 7 III: Praxis-Test der Profi-DSLM
Die Anforderungen an die Sony Alpha 7 III liegen im Praxis-Test recht hoch. Schließlich gelten die beiden Vorgängermodelle aus 2013 und 2016 als Volks-DSLM für enthusiastische Hobby-und angehende Profi-Fotografen. Nirgends sonst gibt es so viel Vollformat-DSLM fürs Geld wie bei dieser Serie. Die gute Nachricht vorweg: Auch die Sony Alpha 7 III hält an diesem Credo fest. So lautet unser Resümee nach dem ersten Praxis-Test, für den wir auf Einladung des Herstellers nach England geflogen sind. Doch insbesondere Besitzer der teuren Schwestermodelle rümpfen ein wenig die Nase. Denn für manch einen bietet die Neuvorstellung fast schon zu viel.
Die Sony Alpha 7 III siedelt sich zwar hinter ihren Schwestermodellen Alpha 7R III und Alpha 9 an, bedient sich aber kräftig bei den anderen. Zum Beispiel beim Autofokus: 693 Phasen-Fokusfelder, die 93 Prozent des Bildfelds abdecken? Das klingt frappierend nach der Alpha 9. Im Gespräch mit einem der Ingenieure bekommen wir die Bestätigung. Ein paar Kürzungen gibt’s dennoch zu vermelden: Die Empfindlichkeit liegt bei nur -3 statt -4 LW und der Sucher arbeitet nicht Blackout-frei. Verschmerzbar für die Zielgruppe.
Fotostrecke: Sony Alpha 7 III inkl. Praxis-Fotos
Sony Alpha 7 III: Schneller per UHS-II
Ferner arbeitet die Serienaufnahme spürbar langsamer – aber alles andere als langsam. Bis zu zehn Bilder pro Sekunde mit Schärfenachverfolgung (AF-C) stemmt die Sony Alpha 7 III. Das gilt im Übrigen auch für den Eye-AF, der präzise auf die Pupille des Models fokussiert. Beachtlich auch die Serienlänge: Erst nach 177 JPEGs beziehungsweise 60 komprimierte RAWs pro Serie gerät die Systemkamera ins Stottern. Das liegt freilich ein Stück entfernt von einer Alpha 9. Für den Fotografenalltag reicht das allerdings mehr als aus.
Die Voraussetzung für solch eine ausdauernde Serienaufnahme bildet eine schnelle Speicherkarte. Die Sony Alpha 7 III kommt daher mit zwei SD-Kartenschächten, wobei Schacht eins den schnellen UHS-II-Standard unterstützt – allerdings mit gedrosseltem Tempo. Denn während UHS-II bis zu 300 MByte pro Sekunde unterstützt, liegt hierbei das Limit bei rund 100 MByte pro Sekunde. Zumindest sollen schnellere Karten laut Aussage einer der Ingenieure kaum Vorteile bringen. Gegenüber dem einzelnen UHS-I-Schacht in der Alpha 7 II ist’s dennoch ein signifikanter Aufstieg.
Sony Alpha 7 III: Mehr Dynamik für alle
Ebenso zeigt der Bildsensor sichtbare Verbesserung. Zum einen kompensiert der 5-Achsen-Bildstabilisator nur ganze fünf Blendenstufen. Zum anderen nutzt der Vollformat-Sensor mit 24 Megapixel eine rückwärtige Belichtung, kurz BSI, und serviert insbesondere bei Schwachlicht detaillierte und gleichzeitig rauschärmere Aufnahmen. Testfotos folgen in Kürze - der Hotel-Internetleitung waren das leider zu viele MBytes. (Update: ... und Dank der britischen LTE-Leitung nun online in der Fotostrecke) Auf den ersten Blick zeigt sich eine Verbesserung von gut einem Lichtwert. Das gilt im Übrigen auch für den Dynamikumfang: Statt 14 wie bei den Vorgängermodellen seien nun 15 Blendenstufen drin. Beachtlich!
Auch Bewegtbilder genießen fortan einen größeren Dynamikumfang von 14 Lichtwerte. Eine starke Leistung, mit der wohl so kaum jemand gerechnet hat. Ebenso, dass die Sony Alpha 7 III nicht nur in Ultra-HD mit 30 Bildern oder FHD-Zeitlupen mit 120 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann. Sondern darüber hinaus auch das Video-Profil Hybrid Log Gamma, kurz HLG, für HDR-Videos unterstützt. Kopfhörer- und Mikrofon-Anschlüsse befinden sich gleichermaßen an Bord wie ein Mikro-HDMI-Ausgang. Hierrüber sei eine 4:2:2-Ausgabe möglich, intern zeichnet die Sony Alpha 7 III nur im 4:2:0-Raster auf. Im Hobbybereich dürfte der Unterschied aber ohnehin kaum auffallen.
Sony Alpha 7 III: Kracher zum fairen Preis
Zur Motivgestaltung und Bildbetrachtung stehen sowohl ein hochauflösender OLED-Sucher sowie ein scharfer und klappbarer 3-Zoll-Touchscreen zur Wahl. Zehn programmierbare Direktasten, ein etwas sehr flacher Fokusjoystick sowie zwei Rändelräder zum Verstellen von Blende und Verschlusszeit zieren ebenfalls das Gehäuse. Apropos: Das hochwertige und griffige Magnesiumgehäuse sei gegen Staub- und Spritzwasser geschützt. Vielleicht nicht so dicht wie bei der Alpha 9. Einen leichten Regenschauer soll die Kamera aber überstehen.
Abschließend sei noch ein weiteres Wort zum Gehäuse erwähnt. Das wirkt im direkten Vergleich zur Alpha 7 II ein wenig dicker. Der Grund liegt im Akku: Wie schon die Alpha 7R III und die Alpha 9 nutzt auch die neuste Sony-DSLM den ausdauernden NP-FZ1000. Unter gleichen Bedingungen stemmt der Stromspeicher hier bis zu 710 Aufnahmen während die Alpha 9 auf nur 480 kommt. Im Praxis-Test sind sogar deutlich mehr drin: Nach knapp 600 Fotos und zwei, drei kurze Videoclips signalisiert die Akkuanzeige noch beeindruckende 87 Prozent Restladung.
Damit erweist sich die Sony Alpha 7 III folglich als ausdauerndes, leistungsstarkes und überraschend üppig beladenes Kamera-Biest. Der Preis von rund 2.300 Euro für den Body beziehungsweise 2.500 Euro für das Kit mit dem 28-70 mm f/3,5-5,6 erscheint mehr als fair. Ja, fast schon zu günstig für das, dass die Sony Alpha 7 III eigentlich mit der Alpha 7R III gleichzieht – abgesehen von der Auflösung, versteht sich. So viel ist sicher: Die Sony Alpha 7 III wird ab Veröffentlichung im April ein Verkaufsschlager.
Fotostrecke: Sony Alpha 7 III inkl. Praxis-Fotos
Kaufberatung: Sony Alpha System im Test und Vergleich
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Über die verfassende Person
Moritz Wanke leitete als Chefredakteur die Foto-Fachmagazine CHIP FOTO-VIDEO und N-Photo. Dabei begeistert er sich schon seit Analogzeiten für die Fotografie, insbesondere im People-Bereich. Seine Schwerpunkte liegen auf Test und Technik von Kameras sowie Foto-Zubehör.